Karottentorte

Warum gibt es eigentlich in der Osterzeit die Tendenz zu Karotten im Kuchen? Nicht, dass ich etwas dagegen hätte. Ich verstehe den Hintergrund nur nicht ganz. Historisch betrachtet liegt die Ursache vielleicht darin, dass in dieser Jahreszeit kaum was anderes Frisches verfügbar war, außer vielleicht noch ein paar Kohlköpfe. Ok, wenn ich mich aus dieser begrenzten Auswahl für eine Kuchenzutat entscheiden muss, nehme ich auch lieber die Karotten.

Oder gibt´s da noch mehr, von dem ich nicht weiß? Ein Oster-Karotten-Geheimnis? Und ist es nicht irgendwie gemein – quasi aus Dankbarkeit für die versteckten Eier - dem Hasen die letzten Karotten wegzunehmen und stattdessen in einem Kuchen zu verbacken? Vielleicht weiß ja jemand von euch den Grund und kann mich dahingehend erhellen.

Bis dahin und allen Bedenken zum Trotz, gibt´s auch bei mir eine Karottentorte. Die verbindet den gebackenen Tribut an die Jahreszeit bzw. das Osterfest auf der einen Seite mit meinem Vorsatz, mehr Torten zu backen auf der anderen. Denn – große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus – ich brauch etwas Übung, fürchte ich. Und die fehlt mir auf dem Torten-Gebiet noch. Ich hab bisher das Hauptaugenmerk beim Backen auf den Geschmack gelegt. Zugegeben – bei einigen Kuchen gerät die Optik dagegen etwas ins Hintertreffen.

Mein erklärtes Ziel ist es, Geschmack und Optik auf ein Hochzeitstorten-würdiges Niveau zu heben. Darum wurde aus dem doch eigentlich eher rustikalen Karottenkuchen heute eine Torte. Wäre mein Vorsatz nicht, hätte es auch ein Kuchen getan. Ich kann mir gut vorstellen, dass der Teig aus dem folgenden Rezept auf einem Blech gebacken und mit der Frischkäsecreme bestrichen, auch toll schmeckt. Und sicherlich wäre so ein Kuchen sehr viel schneller fertig gewesen. Aber ich habe mich der Herausforderung ‚Fondant‘ gestellt. Sehr viel zeitaufwändiger, muss ich sagen. Aber schick sieht´s schon aus, oder?


Zutaten für den Teig
200 ml Sonnenblumenöl
160 g brauner Zucker
3 Eier
225 g Weizenmehl
100 g gemahlene Haselnüsse
2 Tl Backpulver
1 Tl Zimt
200 g geraspelte Karotten

Eier, Zucker und Öl werden schaumig geschlagen. Das Mehl wird zusammen mit dem Backpulver und den restlichen trockenen Zutaten untergehoben. Zuletzt werden die fein geriebenen Karotten dazu gegeben und alles zu einem weichen Teig gerührt.

Der Teig wird in einer Springform (Durchmesser 26 cm) bei 170 °C für 45 Min gebacken. Es reicht hierbei aus, den Boden der Springform zu fetten. Nach dem Backen sollte der Kuchen komplett abkühlen.

Zutaten für die Buttercreme / Frischkäsecreme
350 ml Milch
40 g Zucker
1 Pckg. Puddingpulver, Vanillegeschmack
250 g Butter
150 g Frischkäse
30 g Zucker

Der Pudding wird nach Packungsanleitung, allerdings nur mit 350 ml (statt der angegebenen 500 ml) Milch zubereitet. Ist er komplett abgekühlt, wird er durch ein Sieb gestrichen und mit der zimmerwarmen Butter kräftig aufgeschlagen, bis eine homogene Creme entstanden ist. Von dieser nimmt man etwa 2/3 ab und stellt sie beiseite. Zum Rest der Creme wird nun der Frischkäse und weitere 30 g Zucker gegeben und ein weiteres Mal kräftig verrührt.

Würde ich den Kuchen in der angesprochenen Blechkuchenvariante mit Frischkäse-Topping backen, würde ich die doppelte Menge Frischkäse unter die komplette Buttercreme rühren. In meiner Variante würde der Frischkäseanteil in der Creme aber evtl. der Kombination mit einer Fondantdecke im Wege stehen. Daher bleibt es bei mir bei Frischkäsecreme in den Mittelschichten der Torte und außen bei reiner Buttercreme.

Zum Füllen wird der Kuchen zwei Mal aufgeschnitten. Die Frischkäsecreme wird jeweils zur Hälfte auf der untersten und mittleren Kuchenebene verteilt. Nach dem Zusammensetzen der drei Schichten, wird die Torte komplett mit einer dünnen Schicht Buttercreme eingestrichen und für mind. 30 Minuten kalt gestellt. Anschließend wird der Rest der Buttercreme gleichmäßig auf der Oberfläche verteilt und die Torte bis zum Auflegen der Fondantdecke erneut gekühlt.


Für eine Fondantdecke in der benötigten Größe, habe ich 500 g weißen Rollfondant verwendet. Dieser wird gleichmäßig dünn ausgerollt, auf die Torte gelegt und von allen Seiten angedrückt. Die am Rand überstehenden Teile werden vorsichtig abgeschnitten.

Mit den Fondantresten kann man nun kreativ werden. Ich habe für den unteren Rand der Torte eine Bordüre ausgestochen. Die Rosen habe ich ebenfalls mit Formen ausgestochen (ich habe diese hier* verwendet). Vor dem Aufrollen habe ich allerdings die Ränder etwas ausgedünnt. So sieht es ein bisschen natürlicher aus. Für einen ersten Versuch bin ich eigentlich ganz zufrieden. Sicherlich geht es filigraner und schöner und überhaupt als mit diesen Formen – ob es aber auch
schneller geht?








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