Holunderblütengelee

Holunderblüten riechen unverwechselbar! Und zwar in einem positiven Sinn. Sie riechen nach Sonne und Sommer, fruchtig und süß. Und sie sind (wenn man nicht noch gelagertes Obst zum Verarbeiten aus dem Vorjahr hatte) der erste Rohstoff des Jahres zur Herstellung von Gelee. Zumindest in meiner Küche.  

Holunderblüten

Ich habe zwar mehrere Holunderbüsche im Garten, aber ich scheue mich immer, dort größere Mengen an Blüten zu ernten. Denn die Beeren möchte ich im Spätsommer auch ernten können. Zum Glück habe ich mehrere Stellen gefunden, wo Holunder wild und in größeren Mengen wächst. Und – was auch nicht ganz unwichtig ist – nicht gerade direkt neben bewirtschafteten Feldern, die im Frühjahr mit was-weiß-ich gespritzt werden. Denn halbwegs sauber sollten die Blüten schon sein, da sie nicht gewaschen werden. Waschen würde zwar die Anzahl der Käfer und Spinnen erheblich reduzieren, die sich in den Blüten versammeln, aber auch das Aroma würde sehr leiden, da es zu großen Teilen im Blütenstaub steckt.

Ich lasse die gesammelten Blütendolden ein paar Stunden offen draußen stehen. In der Zeit fliehen schon einige Untermieter. Vorsichtiges Schütteln und Verlesen, verbunden mit dem Absammeln von allem, was nicht zum Holunder gehört, erledigt den Rest weitestgehend. Und die wenigen unerschrockenen Krabbeltiere, die es bis in den Topf schaffen, schwimmen auf und werden (noch lebendig) abgesammelt und in die Freiheit entlassen, sobald die Holunderblüten mit der Flüssigkeit bedeckt sind. Soviel zum Tierschutz.
 

Die sauberen Blütendolden werden in ein Gefäß aus Kunststoff oder Glas gefüllt, ein wenig verdichtet und mit Apfelsaft übergossen, bis sie vollständig bedeckt sind. Mengenangaben sind hier überflüssig, da sie sehr von der Größe der Blüten und des Gefäßes abhängen, was ihr benutzt. Zur Orientierung - ich nehme in etwa 15 – 20 große Blüten und bedecke sie mit 1,5 l Apfelsaft. Das Ganze bleibt bei Raumtemperatur für ca. 24 Stunden abgedeckt stehen, wird dann durch ein feines Tuch gesiebt und zu Gelee weiterverarbeitet.  

750 ml Holunderblüten-Apfelsaft
1 kg Gelierzucker 1:1

Der Saft wird mit dem Gelierzucker verrührt und zum Kochen gebracht. Nach 3 Minuten sprudelndem Kochen wird abgeschäumt und der Gelee in die vorbereiteten Gläser gefüllt.


Holunderblütengelee
 
Als Basis für Holunderblütengelee kann man auch Orangensaft nutzen. Schmeckt genauso lecker, lässt sich aber nicht so einfach durch ein Tuch sieben, wie bei der Verwendung von Apfelsaft. Man sollte einfach etwas mehr Zeit einplanen für diesen Arbeitsschritt.

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